
Heizungsmodernisierung
In vielen deutschen Haushalten sind veraltete Heizsysteme nach wie vor im Einsatz. Im Durchschnitt haben Heizungen ein Alter von 17 Jahren und entsprechen damit nicht mehr den neuesten technologischen Standards. Diese mangelnde Effizienz führt dazu, dass Brennstoffe nicht optimal genutzt werden, wodurch unnötig hohe Energiekosten entstehen. Zudem sind ältere Heizsysteme störanfälliger, was im schlimmsten Fall zu einem Totalausfall oder einer unzureichenden Wärmeleistung führt. Beides kann hohe Folgekosten nach sich ziehen – eine Modernisierung der Heizungsanlage kann hier Abhilfe schaffen und langfristig Einsparungen ermöglichen.
Warum eine Heizungsmodernisierung sinnvoll ist
Die beiden Hauptargumente für eine Erneuerung der Heizung sind sinkende Energiekosten und ein verbesserter Klimaschutz. Moderne Heizsysteme arbeiten deutlich effizienter und senken den Brennstoffverbrauch, was sich nicht nur finanziell positiv auswirkt, sondern auch die CO2-Emissionen verringert. Eine Modernisierung kann die Heizkosten dauerhaft um 15 % bis 20 % reduzieren.
Zusätzlich gibt es gesetzliche Vorgaben, die eine Modernisierung in vielen Fällen erforderlich machen. Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EWärmeG) schreibt vor, dass Neubauten einen bestimmten Anteil ihres Wärmebedarfs über erneuerbare Energien decken müssen. Wird Biogas genutzt, muss dieses beispielsweise mindestens zu 30 % enthalten sein. Ebenso greift das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das den Austausch von Heizkesseln nach einer Betriebsdauer von 30 Jahren vorschreibt.
Welche Heizung ist die richtige Wahl?
Hausbesitzer sollten sich vorab überlegen, welche Heiztechnologie den größten Nutzen bietet. Hierbei sind verschiedene Faktoren zu beachten. Eine Holz- oder Pelletheizung erfordert beispielsweise eine zuverlässige Brennstoffversorgung in der Nähe. Für Biogas ist der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz notwendig, wobei diese Option durch den Wegfall eines Tanks im Haus kostengünstiger umzusetzen ist. Wenn der Preis eine entscheidende Rolle spielt, kann sich die Anschaffung einer Gas-Brennwertheizung lohnen. Gas ist zwar ein fossiler Brennstoff, verursacht aber bei der Verbrennung rund 20 % weniger CO2-Emissionen als Öl oder Kohle.
Um die bestmögliche Entscheidung zu treffen, empfiehlt sich eine Beratung durch einen Energieexperten. Dies ist nicht nur für die Effizienz der neuen Heizung von Vorteil, sondern oft auch Voraussetzung für staatliche Fördermittel. Bei Interesse an einer Energieberatung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Heizungsmodernisierung: Kosten und Fördermöglichkeiten
Die Investitionskosten für eine neue Heizung hängen von der gewünschten Technologie sowie dem individuellen Wärmebedarf ab. In manchen Fällen kann es sich lohnen, zunächst kleinere Optimierungen vorzunehmen. Ein hydraulischer Abgleich stellt beispielsweise sicher, dass die Wärme im gesamten Haus gleichmäßig verteilt wird. Dies wird insbesondere dann notwendig, wenn Heizkörper in oberen Etagen nicht mehr ausreichend warm werden. Auch eine bessere Dämmung von Heizungsrohren, Pufferspeichern und Kesseln hilft, Wärmeverluste zu minimieren.
Soll die Heizung modernisiert, jedoch der Energieträger nicht gewechselt werden, ist eine Umstellung auf moderne Brennwerttechnik eine effiziente Lösung. Diese Technologie nutzt zusätzlich die in den Abgasen enthaltene Wärmeenergie und arbeitet damit deutlich sparsamer als herkömmliche Heizkessel.
Möchte man staatliche Förderungen in Anspruch nehmen, ist der Wechsel zu einer umweltfreundlichen Heizlösung auf Basis erneuerbarer Energien erforderlich. Dies bringt anfangs höhere Kosten mit sich, sorgt jedoch langfristig für eine größere Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und steigert den Wert der Immobilie. Die Gesamtkosten für eine Heizungsmodernisierung variieren stark: Ein moderner Gas-Brennwertkessel kostet zwischen 6.000 und 9.000 EUR, während eine Pelletheizung mindestens 10.000 EUR erfordert.
Staatliche Förderungen: Voraussetzungen und Möglichkeiten
Wer auf erneuerbare Energien umstellt, kann von staatlichen Förderungen profitieren. Besonders Heizsysteme, die mit Holzpellets, Hackschnitzeln, Scheitholz oder Biogas betrieben werden, sind förderfähig. Die Antragstellung erfolgt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Der Basisfördersatz liegt bei 15 % der förderfähigen Kosten. Für Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen bei Biomasseheizungen erhöht sich der Fördersatz auf 50 % der förderfähigen Kosten. Voraussetzung ist zudem die Einbindung eines Energieberaters, der die optimale Vorgehensweise mit dem Hausbesitzer abstimmt.
Je nach Maßnahme und Voraussetzungen können bis zu 55 % der anfallenden Kosten durch staatliche Zuschüsse gedeckt werden. Empfehlenswert ist zudem die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), da dieser eine detaillierte Analyse des energetischen Ist-Zustands der Immobilie liefert.
Wenn Sie eine Heizungsmodernisierung planen und mehr über Ihre Fördermöglichkeiten erfahren möchten, beraten wir Sie gerne!