
Bioöl als Erfüllungsoption im EWärmeG
Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg (EWärmeG BaWü) erlaubt den Einsatz von Bioöl in Öl-Heizsystemen als eine Erfüllungsoption. Wer mindestens 10 % Bioöl mit konventionellem Heizöl kombiniert und in einer neuen Heizungsanlage nutzt, kann diesen Anteil als bis zu 10 % der EWärmeG-Anforderungen geltend machen. Im Gegensatz zu Biogas erfolgt hier keine virtuelle Anrechnung durch Tarifwechsel – das Bioöl muss real verwendet und direkt in die Heizungsanlage eingespeist werden. Eine vollständige Erfüllung des Gesetzes erfordert jedoch zusätzliche Maßnahmen.
Anforderungen an Bio-Heizöl: Anpassung der Heizanlage und Qualitätsstandards
Während Biogas durch einen einfachen Tarifwechsel angerechnet werden kann, erfordert die Nutzung von Bio-Heizöl eine physische Beimischung von mindestens 10 %. Dies stellt gleichzeitig die Obergrenze für die Anrechnung dar – selbst wenn ein größerer Anteil genutzt wird.
Die Anforderungen an die Qualität des Bioöls sind in der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) geregelt. Versorger informieren über die Einhaltung dieser Vorgaben zur nachhaltigen Produktion und Verarbeitung des Öls. Damit das Bioöl als Erfüllungsoption anerkannt wird, ist zudem in vielen Fällen eine Modernisierung oder ein Austausch der bestehenden Heizungsanlage notwendig.
Ein großer Vorteil dieser Modernisierung liegt in der Effizienzsteigerung: Eine neue Heizungsanlage arbeitet mit höherem Wirkungsgrad und reduziert so den Brennstoffverbrauch. Dies senkt nicht nur die Heizkosten, sondern reduziert auch den CO₂-Ausstoß. Ergänzende Maßnahmen wie eine moderne Gebäudedämmung tragen zusätzlich zur Energieeinsparung bei und stellen eine weitere Erfüllungsoption des EWärmeG dar.
Bioöl als 10 %-Erfüllungsoption: Weitere Maßnahmen erforderlich
Eine energetische Sanierung ist nicht nur für geringere Heizkosten und besseren Klimaschutz sinnvoll, sondern auch essenziell für die vollständige Erfüllung des EWärmeG BaWü. Um Sanierungsmaßnahmen optimal zu planen und staatliche Förderungen zu nutzen, empfiehlt sich ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP), der nach einer Beratung durch einen Energieexperten erstellt wird.
Die Erstellung dieses Sanierungsfahrplans wird mit bis zu 50 % (max. 650 € für Einfamilienhäuser, 850 € für Mehrfamilienhäuser) gefördert und trägt bereits mit 5 % zur EWärmeG-Erfüllung bei. Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen wie die Dämmung von Außenwand, Dach und Keller individuell angerechnet. Auch erneuerbare Energien wie Photovoltaik oder Solarthermie tragen zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen bei.
Setzen Sie sich mit Energy Building in Verbindung – wir sind Experten für Energieberatung, Neubau, Sanierung, Thermografie und Energieausweise. Unser Team begleitet Sie bei der Planung und Umsetzung Ihrer Maßnahmen zur Einhaltung des EWärmeG BaWü.
Übersicht: Erfüllungsoptionen des EWärmeG BaWü
Um das gesetzliche Ziel für energieeffiziente Gebäude zu erreichen, können verschiedene Maßnahmen kombiniert werden. Wer eine Immobilie durch energetische Sanierung umweltfreundlicher gestalten möchte, hat folgende Möglichkeiten, die je nach Umfang mit 5 %, 10 % oder 15 % zur EWärmeG-Erfüllung beitragen:
- Sanierungsfahrplan: Offizielle Dokumentation durch einen Energieberater (5 % Anrechnung)
- Heizung & Warmwasserbereitung: Nutzung von Biogas in Gasheizungen, Bioöl in Ölheizungen, Holzzentralheizungen, Einzelraumfeuerungen, Solarthermie oder Wärmepumpen
- Dämmung: Außenwand-, Dach- und/oder Kellerdämmung bzw. vollständige Gebäudehüllendämmung
- Zusätzliche Maßnahmen: Anschluss ans Wärmenetz, Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Installation einer Photovoltaikanlage
Viele dieser Maßnahmen werden durch staatliche Zuschüsse oder günstige Kredite gefördert. Wichtige Förderstellen sind die KfW und das BAFA, deren Programme seit 2021 über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gebündelt sind. Beispielsweise gibt es spezielle Förderungen für dreifach verglaste Fenster. Gerne beraten wir Sie persönlich über geeignete Maßnahmen, um langfristig Energie und Kosten zu sparen.